Fünf Beispiele, die zeigen, dass Teams aus Mensch und KI die Zukunft sind

Fünf Beispiele, die zeigen, dass Teams aus Mensch und KI die Zukunft sind

Es gibt Bereiche, in denen Künstliche Intelligenz den Menschen bereits übertrifft - hier sind fünf Beispiele, warum Menschen und Maschinen jedoch am besten im Team arbeiten.

Mit dem rasanten Aufstieg künstlicher Intelligenz und automatisierter Arbeitsprozesse besteht die Vermutung, ja sogar die Befürchtung, dass, weil Computer den Menschen bei verschiedenen Aufgaben übertreffen, sie uns bald ganz überragen könnten. Einige Experten sehen das anders: Wir hätten zurzeit noch gar nicht die Technologie und Algorithmen, um die Rechenleistung eines menschlichen Gehirns zu erreichen bzw. zu imitieren. Die bestehenden neuronalen Netze seien nicht gut genug, um eine echte KI zu erzeugen. Es werde mindestens 15 Jahre dauern, bis die Rechenleistung automatisierter Prozesse zur KI der des menschlichen Gehirns entspricht.
Aber selbst wenn es 15 Jahre oder länger dauern würde, lenkt die gegenwärtige Angst, von Maschinen übertroffen zu werden, die Aufmerksamkeit von einem weniger spekulativen Thema ab, das größerer Aufmerksamkeit bedarf: die Art und Weise, in der sich maschinelle und menschliche Intelligenz ergänzen. Das Team „Menschen und Computer“ liefert bessere Ergebnisse als die talentiertesten Menschen oder die fortschrittlichsten Algorithmen, wenn sie isoliert – also für sich allein – arbeiten.
Hier sind fünf Beispiele für solch spektakuläre Teamarbeit:

1. Blinden beim Autofahren helfen

Daniela Rus, Direktorin des MIT Computer Science and Artificial Intelligence Lab (CSAIL) glaubt, dass Menschen und Maschinen nicht Konkurrenten, sondern Mitarbeiter sein sollten. In einer Keynote am EmTech MIT 2017 wies sie darauf hin, dass Robotik die menschlichen Fähigkeiten auf überraschende Weise steigern könnte. Zum Beispiel erwähnte Rus ein Projekt am MIT, bei dem die KI-Technologie eingesetzt wird, um Menschen mit Sehschwäche bei der Navigation in selbstfahrenden Autos zu helfen.

2. Zusammenarbeit in der Qualitätskontrolle

„Das erfolgreichste maschinelle Lernen findet statt, wenn ein Element des menschlichen Urteilsvermögens, der Kreativität und der Fantasie in den Prozess involviert ist.“ Tijmen Blankevoort, der CTO von Scyfer, einem Unternehmen der Universität Amsterdam, das kürzlich von Qualcomm übernommen wurde, wird in diesem interessanten Blog-Eintrag über die Zusammenarbeit von Menschen und KI zitiert. Scyfer hat KI beispielsweise für die Qualitätsprüfung in der Stahlproduktion eingesetzt. Der Algorithmus identifiziert Fehler, die danach von menschlichen Experten, die in der Stahlproduktion arbeiten, in einem zweiten Schritt noch mal überprüft werden. Über eine Schnittstelle stellen sie fest, welche Fehleridentifizierungen korrekt sind und welche nicht.

3. KI und Menschen im Kampf gegen Wilderer

PAWS, was für Protection Assistant for Wildlife Security steht, ist eine neu entwickelte KI, die Daten über frühere Wildereraktivitäten aufnimmt und Routen für Patrouillen ausgibt, die darauf basieren, wo Wilderei stattfinden könnte. Diese Routen sind auch nach dem Zufallsprinzip angelegt, um Wilderer davon abzuhalten, Patrouillenmuster zu erkennen. Mithilfe des maschinellen Lernens, einem Zweig der KI, kann PAWS immer wieder neue Erkenntnisse gewinnen, wenn weitere Daten hinzugefügt werden.

4. Gemeinsam Schach spielen (und sowohl gegen Menschen als auch gegen KIs gewinnen)

Ein Schachcomputer, der Kasparow schlägt, ist ein alter Hut, aber ein Schachcomputer, der mit einem Menschen gegen einen anderen Computer spielt – das ist neu. Man nennt ihn einen Zentaur-Schachspieler.
Statt halb Pferd, halb Mensch ist ein Zentaur-Schachspieler einer, der das Spiel spielt, indem er menschliche Intuition, Kreativität und Empathie mit der Fähigkeit eines Computers verbindet, sich eine enorme Anzahl von Schachzügen, Gegenzügen und Ergebnissen zu merken und zu berechnen.
Die Zentaur-Geschichte ist ein elegantes Beispiel dafür, wie Visionäre das optimale Zusammenspiel von Mensch und Maschine sehen. Die Kombination der beiden im Schach, sagen Experten, erzeugt die Fähigkeit, besser Schach zu spielen, als es Menschen oder Computer jeweils alleine schaffen könnten.

5. Rechtsanwälte, die KI beibringen, juristisch zu arbeiten

Der Anwaltsberuf ist ein Beispiel einer Branche, in der die KI zur Verbesserung beitragen wird, weil sie Menschen nicht ersetzen, sondern ergänzen wird: „Um eine wirklich robuste KI für den juristischen Bereich zu entwickeln, brauchen wir einen Anwalt, der in das Produktdesign involviert ist. Sehr bald werden wir Anwälte brauchen, die KI-Konzepte und -Fähigkeiten verstehen und anfangen, darüber nachzudenken, welche anwaltsspezifischen KI-Produkte entwickelt werden müssen. Wir brauchen Anwälte, die die Lücke zwischen Technik und Recht schließen können“, sagt Beena Ammanath, Global VP of Artificial Intelligence, Data and Innovation bei Hewlett Packard Enterprise.

Humans and AI (Photo: Shutterstock)