Diese fünf Start-ups werden die Welt verbessern
Über 150 Start-ups aus 42 Ländern hatten sich um einen Platz im Accelerator F-LANE beworben. Die fünf innovativsten setzten sich durch.
F-LANE ist der europaweit erste Accelerator mit Fokus auf Start-ups von und für Frauen im Tech-Bereich. Das Vodafone Institut wählte für F-LANE die fünf überzeugendsten Jungunternehmen aus. Auf diese wartet nun ein sechswöchiges Förderprogramm in Berlin, inklusive Gründerinnenberatung, Training, Netzwerken und finanzielle Starthilfe.
Der Bedarf an dieser Förderung ist offensichtlich. Die kürzlich erschienene Studie über Gründerinnen in der Digitalwirtschaft zeigte, dass es Entrepreneure schwerer haben wenn sie weiblich sind.
Ziel von F-LANE ist es, die Beteiligung von Frauen an der technologischen Entwicklung zu erhöhen und die Situation von Mädchen und Frauen mithilfe von Technologie zu verbessern. Das Impact Hub Berlin und die Social Entrepreneurship Akademie haben Ende 2016 geholfen, innovative Tech-Start-ups zu finden. Dabei lag der Fokus auf denjenigen die ein soziales Problem unternehmerisch und mit breiter Wirkung lösen.
Nun startet das Acceleratorprogramm und wir möchten die Jungunternehmerinnen und ihre Ideen vorstellen:
Sex und Aids sind in vielen Regionen Afrikas ein Tabu. Das Schweigen wirkt sich zum einen verheerend auf die HIV-Neuinfektionsrate aus. Zum anderen kommen aufgrund der Tabuisierung Opfer von sexueller Gewalt so nur schwer an die Informationen, die sie dringend brauchen. Ruth Nabembezi verlor ihre Eltern und Schwester aufgrund von Aids. Nun entwickelte sie die App Ask Without Shame, welche es erlaubt anonym Informationen zu Sexualaufklärung zu beziehen. Inzwischen haben sich schon 35.000 Menschen diese App heruntergeladen.
Die App DigiSitter widmet sich der Vereinbarung von Beruf und Familie. Die App vereinfacht die Planung von Erziehung und verringert den Stress von berufstätigen Müttern und Vätern. Dafür werden die Kalender, beispielsweise der Eltern oder Babysitter, synchronisiert, sodass Terminkonflikte deutlich werden. Auch das Buchen und Bezahlen eines Babysitters wird mit der App vereinfacht.
Lensational stattet Frauen mit Digitalkameras aus, bietet Fotografiekurse an und sorgt so für sozialen Wandel & Selbstbefähigung. Bis heute nahmen etwa 400 Frauen in etwa 15 Ländern teil. Mit den gebrauchten Digitalkameras erlernen die Frauen nicht nur neue Fähigkeiten, sie können so auch ihre Umgebung und sich selber darstellen und nicht zuletzt mit den Fotos eine Einnahmequelle erschließen. Erst kürzlich wurde die Mitgründerin und Lensationals CEO Bonnie Chiu von Forbes als eine von „30-unter-30“-Social-Entrepreneures ausgezeichnet.
Hinter der App Securella steckt das marokkanische Entwicklerteam um Samia Haimoura, die es sich zum Ziel machten mittels neuer Technologien das Unsicherheitsgefühl, insbesondere von Frauen, im öffentlichen Raum zu verringern. Die App bietet eine Community-basierte Karte, auf welcher sichere und gefährliche Orte und Wege gekennzeichnet werden. Sogenannte Securella-Unterkünfte, etwa kleine Läden, bieten bei Bedarf einen Schutzraum. Zudem soll es bald ein Securella-Armband geben, welches virbriert sobald eine gefährlichere Gegend betreten wird.
In Ostafrika kosten Sehtests und Brillen nicht selten um die 300 Dollar. Brenda Katwesigye gründete Wazi Vision und überprüft die Sehkraft von Schulkindern und versorgt Schüler mit Sehschwäche mit Brillen zu bezahlbaren Preisen. Der Clou an ihrer Herangehensweise: Zum einen bildet sie Frauen aus, die dann mit einer speziellen Virtual-Reality-Brille und App die Sehtests durchzuführen. Zum anderen werden die benötigten Brillen aus recyceltem Plastik hergestellt. Die Brillen kosten anschließend nur noch 20 statt 300 Dollar.
All diese Unternehmerinnen haben große Ziele, doch mit etwas Starthilfe und modernen Methoden können sie Vorstellungen umsetzen. Alice Steinbrück, Head of Social Business beim Vodafone Institut, dazu: „Der digitale Wandel ist eine große Chance, die Situation von Mädchen und Frauen zu verbessern. Mithilfe von Technologie können Frauen in allen Bereichen bestärkt und unterstützt werden. Dafür müssen jedoch entsprechende digitale Produkte entwickelt werden und Frauen aktiv an der Entwicklung technologischer Prozesse beteiligt sein. F-LANE will Frauen beim Weg in die Gigabit-Gesellschaft dort unterstützen, wo es ihnen am meisten nützt.”
Beim F-LANE-Accelerator wird bei dieser Unterstützung selber umgesetzt, was gefordert und gefördert wird: die Beteiligung von Frauen und Mädchen an der technologischen Enwicklung. Aus diesem Grund gibt es nicht nur ein umfangreiches Coachingprogramm, Finanzierungsmöglichkeiten und Hilfe beim Netzwerken, sondern natürlich auch ganztägige Kinderbetreuung.
Der Beirat von F-LANE:
Dupsy Abiola, Founder and CEO of Intern Avenue
Andy Goldstein, Co-Founder of the LMU Entrepreneurship Center
Mariéme Jamme, CEO of Spotone Global Solutions
Hedda Pahlson-Moller, full-time Business Angel and Venture Capitalist
Lisa Witter, Co-Founder and CEO of apolitical
Paresh Modi, Head of Business Development and Innovation, Group Strategy, Vodafone Group
Michael Reinartz, Head of Business Improvement, Vodafone Germany
Laura Turkington, Senior Manager Sustainability Strategy, Vodafone Group