Hortiya – Indoor-Farming mit KI
„Indoor-Farming ist die Antwort auf die Frage, wie wir auch in Zeiten von steigenden Temperaturen und Dürren eine wachsende Bevölkerung versorgen können“, so Timo Hoffmann, Co-Founder Hortiya.
Im Rahmen der Farm-Food-Climate Challenge sucht ProjectTogether Lösungen für eine klimapositive Landwirtschaft und Ernährung. Hortiya liefert einen dieser Lösungsansätze: Das Start-up möchte die Art und Weise, wie Lebensmittel im Indoor-Farming angebaut werden, grundlegend verändern. Hortiya setzt dazu Künstliche Intelligenz in Kombination mit ihrer Sensortechnologie ein, um die aktuellen Bedürfnisse der Pflanzen zu erkennen und ihnen die richtigen Ressourcen zur richtigen Zeit bereitzustellen, um effizientestes Wachstum zu ermöglichen.
Einsatz von Sensortechnik und KI
Der Anbau im Indoor-Bereich, der der Lebensmittelindustrie ganzjährige gleichbleibende und gute Qualität liefert, ist in vielen Regionen der Erde nur durch intensive künstliche Beleuchtung der Pflanzen möglich. Durch inflexible Prozesssteuerung und fehlende Rückkopplung zu den bereits vorhandenen, natürlichen Gegebenheiten, wie dem Sonnenlicht, erhalten die Pflanzen dort typischerweise mehr Ressourcen, als sie eigentlich verarbeiten können. Das führt zu einem unnötig hohen Energieverbrauch, der nicht nur schlecht für die Umwelt ist, sondern auch zu enormen Kosten für die Betreiber:innen führt.
Mit ihrem KI-as-a-Service und ihrem ersten Produkt, dem SVL Wachstumslicht (spezielle Pflanzenbeleuchtung), löst die Hortiya dieses Problem, indem sie Lichtspektrum und -intensität an die aktuellen Bedürfnisse der Pflanze anpasst. Dazu setzt sie ihre Sensortechnologie in Verbindung mit ihrer Greenhouse-KI ein. Das Ziel: natürliche Ressourcen zum vollsten ausschöpfen und den Pflanzen nur das geben, was sie gerade verarbeiten können.
Dieser pflanzen-zentrische Ansatz ist der Grundstein der Entwicklung der hocheffizienten, autonomen Gewächshäuser der Zukunft, in denen Faktoren wie Licht, Klima und Bewässerung durch das Feedback der Pflanzen automatisch optimiert werden, um mit minimalem Ressourceneinsatz das Beste aus ihnen herauszuholen. Nach eigenen Angaben kann Hortiya so beispielsweise bei der Beleuchtung bereits 30 Prozent Energie gegenüber herkömmlichen LED-Wachstumsleuchten einsparen.
Für Betreiber:innen von Indoor-Farming-Anlagen und Forschungsinstituten bedeutet eine solche Lösung damit einerseits Pflanzenanbau unter konstant optimalen Bedingungen bei gleichzeitig reduzierten Energieverbrauch, andererseits führt die weitreichende Automatisierung durch Horityas KI-as-a-Service-Angeboten auch zu einem geringeren Zeitaufwand in der Bewertung und Pflege der Pflanzen.
https://www.youtube.com/watch?v=PeI9c3i6V2U
Über die Farm-Food-Climate Challenge
Die Farm-Food-Climate Challenge hat im Zeichen des European Green Deals 100+ Lösungsansätze für klimapositive Landwirtschaft und Ernährung gesucht. Für die Challenge greifen das Team und die Partner:innen von ProjectTogether auf die Erfahrungen und Netzwerke aus dem erfolgreichen #WirVsVirus-Hackathon zurück. An dem weltweit größten Hackathon nahmen innerhalb von 48 Stunden rund 28.000 Personen teil und arbeiteten gemeinsam an über 1.500 Lösungen Herausforderungen unserer Zeit. Über 150 Projekte machten sich im Anschluss auf den Weg in die Umsetzung.
Ähnlich bietet auch die Farm-Food-Climate Challenge eine Plattform für innovative Initiativen aus der Gesellschaft, die eine nachhaltige Entwicklung entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Agrar- und Ernährungssektors schaffen wollen. Gestalter:innen der ökologisch und wirtschaftlich nachhaltigen Welt von morgen waren aufgefordert, ihre Ideen und Lösungsansätze bis Ende Juli 2020 einzureichen. Zusammen mit Fachexpert:innen und Partner:innen aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft wurden daraufhin neun Monate lang Ideen in der Praxis getestet und validiert. Wie auch der #WirVsVirus-Hackathon wird die Challenge vom Vodafone Institut unterstützt.