Wie Europas Transformation in die digitale Zukunft gelingt

Wie Europas Transformation in die digitale Zukunft gelingt

Auf dem Digitising Europe Summit 2019 erläuterte Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Vision eines digitalen Europa.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat für einen raschen, aber auch realistischen Ausbau von schneller Internet-Infrastruktur geworben. Auf dem vom Vodafone Institut organisierten Digitising Europe Summit sagte sie: „In der 5G Diskussion sagt jeder gerade, das ist ein guter Moment, alles Mögliche noch mit reinzupacken, vor allem im Parlament. Aber es muss auch alles physikalisch machbar sein.“ Merkel weiter: „Man denkt bei Telekommunikation immer zuerst an den Kunden und nicht an Rentabilität. Wir müssen private Investitionskraft mit staatlicher Förderung in Balance bringen.“

Unter dem Motto ‚The Future of Made in Europe‘ hat das Vodafone Institut Führungsspitzen internationaler Unternehmen, Gründerinnen und Gründer von Technologie-Start-ups, Wissenschaftler sowie Experten aus der Digitalszene und Zivilgesellschaft zusammengebracht, um über ihre Vision für ein digitales Europa zu sprechen.

Nick Read
Vodafone CEO Nick Read (photo: Vodafone Institute)

Vodafone Group CEO Nick Read sagte in seiner Eröffnungsrede: „Vodafone investiert engagiert in Europas digitale Zukunft und will für die Politik ein verlässlicher Partner sein. Denn Unternehmen und Regierungen müssen stärker als je zuvor zusammenarbeiten, um den digitalen Wandel zu beschleunigen und eine florierende digitale Zukunft für alle Europäer zu ermöglichen.“

Mit dem Digitising Europe Summit möchte das Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation, der europäische Think Tank der Vodafone Group, im Vorfeld der Europawahlen eine Plattform bieten, um über Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zu debattieren. Das Vodafone Institut kooperiert beim Digitising Europe Summit gemeinsam mit renommierten Partnern aus seinem internationalen Netzwerk, darunter United Europe e.V, das European Youth Forum, das European Institute of Innovation and Technology sowie die Deutsche Welle als offizieller Medienpartner.

Mehr Bilder vom Digitising Europe Summit 2019

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https://www.youtube.com/watch?v=VoTVeLV4OcM

 

Zitate

Nick Read (Foto: Valéry Kloubert)

Nick Read, CEO, Vodafone Group

„Vodafone ist ein engagierter Investor in die digitale Zukunft Europas und wir sind bestrebt, ein unschätzbarer Partner für Regierungen zu sein. Unternehmen und Regierungen müssen jetzt mehr denn je eng zusammenarbeiten, damit wir den digitalen Wandel in Europa beschleunigen können, um eine prosperierende digitale Zukunft für alle europäischen Bürger aufzubauen.“

 

Bundeskanzlerin Merkel (Foto: Valéry Kloubert)

Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland

„Wir müssen sehen, was wir unter Datensicherheit verstehen und wie wir Wertschöpfungsketten und unseren Wohlstand erhalten können.“

„Im Ausland bekommt man mehr Lob für die DSGVO als in Europa.“

„Es ist nicht nur die Frage, ob wir nur wenige freie Stellen haben, sondern auch, ob wir die richtige Ausbildung für zukünftige Jobs haben.“

„Wenn Sie über digitale Fähigkeiten verfügen, haben Sie endlose Möglichkeiten. Nutzt sie!“

 

Teilnehmer des CEO-Talks: v.l. Philippe Donnet, Alex Karp, Tom Enders (Foto: Valéry Kloubert)

Philippe Donnet, CEO, GENERALI

„Europa sollte nicht als Problem, sondern als Lösung wahrgenommen werden. Die Lösung ist ein stärker integriertes Europa.“

„Die Digitalisierung ist eine Gelegenheit, die Integration Europas zu beschleunigen.“

Dr. Thomas Enders, CEO, Airbus

„Partnerschaften [mit Technologieunternehmen] sind wichtig. Wir müssen mit den Besten zusammenarbeiten, aber die sehe ich nicht in Europa.“

„Mit Daten denken wir, dass wir das Fliegen sicherer und effizienter machen werden.“

„Vor zehn Jahren haben wir im Silicon Valley Innovationszentren gebaut, jetzt bauen wir sie in Shenzhen. China hat früher kopiert, jetzt schauen wir ihnen über die Schultern für Innovationen.“

Dr. Alex Karp, Co-Founder & CEO, Palantir Technologies

„Software ist der Motor und Daten sind das Benzin.“

„Europa verfügt über den größten Pool an hochqualifizierten und ausgebildeten technischen Talenten der Welt.“

 

Key-Technologies-Panel: v.l. Sami Haddadin, Hannes Ametsreiter, Anja Feldmann (Foto: Valéry Kloubert)

Dr. Hannes Ametsreiter, CEO, Vodafone Deutschland

„Wir verbinden alle Menschen im Verkehr. Warum? Weil wir beschützen wollen. Wie machen wir das? Mit 5G. 5G verbindet Dinge und Menschen.“

Prof. Dr. Sami Haddadin, Direktor der Hochschule für Robotik und Maschinenintelligenz an der Technischen Universität München (TUM) 

„Wir sollten die [digitale] Bildung viel ernster nehmen.“

„Wir können nicht nur an die Ausbildung unserer bereits beschäftigten Mitarbeiter denken: In den Schulen muss eine digitale Erstausbildung stattfinden, damit unsere Kinder verantwortungsbewusst und kreativ werden.“

„Roboter lernen in Minuten, was Menschen in Jahren lernen.“

Prof. Anja Feldmann Ph.D., Direktorin, Max-Planck-Institut für Informatik

„Wir müssen uns bewusst sein, dass sich die Dinge ändern werden. Das müssen sie. Sind wir darauf voll vorbereitet? Das glaube ich nicht.“

 

Video-Call mit Günther Oettinger (Foto: Valéry Kloubert)

Günther Oettinger, EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft

„Digitale Richtlinien brauchen harmonisierte Regeln. Google und andere müssen unsere Regeln akzeptieren.“

„Europa ist in der Lage, auch im globalen Bereich Standards zu setzen. Wir müssen unsere Vorschriften modernisieren und unseren europäischen Markt definieren.“

„Wir brauchen ein stärkeres Europa. Vielleicht ist es nicht in allen unseren Mitgliedsstaaten beliebt, aber wir brauchen ein stärkeres Europa.“

 

Dirk Jan van den Berg (Foto: Valéry Kloubert)

Dirk Jan den den den Berg, Vorsitzender, Europäischen Instituts für Innovation und Technologie

„Wir haben viele Silicon Valleys in Europa […] Aber wir haben auch mangelndes Vertrauen in unsere Forschung und Ressourcen.“

„Jede Regierung will ihre eigene Innovationspolitik formulieren, aber so funktioniert Innovation nicht, sie braucht Zeit.“

 

Dennis Snower (Foto: Valéry Kloubert)

Dennis Snower, Präsident, Kieler Institut für Weltwirtschaft

„Der Gesellschaftsvertrag, wie wir ihn kennen, ist tot. Viele Politiker denken, dass es die Länder sind, die im Wettbewerb stehen, während es die Unternehmen sind, die den internationalen Wettbewerb dominieren.“

„Wir müssen von einem Sozialstaat zu einem Staat übergehen, der die Menschen befähigt.“

 

New-Social-Contract-Panel: v.l. Carina Autengruber, Andreas Schleicher, Reiner Hoffmann (Foto: Valéry Kloubert)

Reiner Hoffmann, Präsident des Deutschen Gewerkschaftsbundes

„In Zeiten der künstlichen Intelligenz müssen wir uns daran erinnern, was uns wirklich menschlich macht.“

Andreas Schleicher, Direktor Bildung, OECD

„Wir haben gelernt, die Arbeit zu machen, und jetzt ist Lernen zur Arbeit geworden.“

„Das deutsche Ausbildungssystem ist großartig, um Menschen in Arbeit zu bringen, aber weniger effizient, wenn es um lebenslanges Lernen geht.“

Carina Autengruber, Präsidentin, Europäisches Jugendforum

„Heutzutage sind junge Menschen gefordert, flexibel zu sein. Wir haben nicht die soziale Sicherheit, die der Arbeitsmarkt früher bot. Junge Menschen stecken oft in schlechten Arbeitssituationen fest.“

„Bei der Bildung geht es nicht nur um Beschäftigungsfähigkeit, sondern auch um Fähigkeiten, mit denen man sich an der Gesellschaft beteiligen kann.“

 

Luciano Floridi (Foto: Valéry Kloubert)

Prof. Luciano Floridi, Professor für Philosophie und Ethik der Information und Direktor des Digital Ethics Lab, Universität Oxford

„Wir brauchen das Grüne [Umwelt] und das Blaue [Technologie], um zusammen zu kommen. Die KI kann uns helfen, die [Ziele der nachhaltigen Entwicklung] zu erreichen. Wir brauchen eine KI, die auf unserer Seite ist. Wir müssen die Ethik von Anfang an berücksichtigen.“

 

Joakim Reiter (Foto: Valéry Kloubert)

Joakim Reiter, Vorsitzender des Beirats des Vodafone Instituts und External Affairs Director, Vodafone Group

„Ich glaube, wir brauchen ein neues Modell der Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft für das digitale Zeitalter. Einer, der in der Überzeugung verwurzelt ist, dass die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Regierung dazu beitragen kann, die Stärken des anderen in einer Weise zu kultivieren und zu nutzen, die den europäischen Bürgern am besten dient“.

„Unser Ziel sollte es sein, die bestehende Zusammenarbeit zu vertiefen und Prozesse zu etablieren, die es uns ermöglichen, bei neuen und aufkommenden Themen, insbesondere den durch die Digitalisierung getriebenen, enger zusammenzuarbeiten.“

„In dieser schnelllebigen digitalen Welt wird der Innovation-by-Permission-Ansatz nicht funktionieren – man kann seinen Partner nicht einfach überwachen. Es bedarf mehr Zusammenarbeit. Weder Regierung noch Wirtschaft haben alle Antworten. Wir müssen also gemeinsam kooperieren und gemeinsam innovativ sein, und das erfordert einen Wandel in den Beziehungen zwischen Regierung und Wirtschaft und umgekehrt.“

 

Margarethe Schramböck (Foto: Valéry Kloubert)

Dr. Margarete Schramböck, Ministerin für digitale und wirtschaftliche Angelegenheiten der Republik Österreich

„Als Regierung müssen wir kundenfreundlich sein.“

„Wir müssen zusammenarbeiten, um ein funktionierendes System im digitalen Zeitalter zu schaffen.“

„Die Apps und die Technologie sind eine Sache, aber dann müssen wir den Rechtsrahmen ändern – und das braucht Zeit.“

 

Future-Governance-Panel: v.l. Justin Macmullan, Valerie Mocker, Nuria Oliver, Thibaud Simphal, Margarethe Schramböck (Foto: Valéry Kloubert)

Valerie Mocker, Director Development & European Digital Policy, Nesta 

„Wir müssen uns darauf konzentrieren, wie wir als vereintes Europa den großen Herausforderungen unserer Zeit begegnen können.“