Klimawandel: Deutsche sehen Digitalisierung als Chance

Klimawandel: Deutsche sehen Digitalisierung als Chance

Eine repräsentative Umfrage von Kantar im Auftrag des Vodafone Instituts in 13 EU-Staaten zeigt, dass Europäer bereit sind, Herausforderungen des Klimawandels anzunehmen.

Umweltverantwortliches Verhalten erhält einen immer größeren Stellenwert. (Foto: Onesave Day/Unsplash)

Um die Herausforderungen des Klimawandels anzugehen, setzen viele Deutsche auf Digitalisierung. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen internationalen Umfrage von Kantar im Auftrag des Vodafone Instituts in 13 EU-Staaten. Demnach sehen 41 Prozent der Deutschen digitale Technologie als Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel, nur 17 Prozent sehen sie eher als Problem. In Schnitt der befragten europäischen Staaten sehen sogar 54 Prozent die Digitalisierung als Teil der Lösung.

Die meisten Deutschen sind zudem bereit, auch finanzielle Mehrbelastungen für sich und die Wirtschaft in Kauf zu nehmen. 62 Prozent stimmen der Aussage eher zu, dass die EU-Maßnahmen zum Schutz der Umwelt ergreifen soll, selbst wenn diese mit strengeren Auflagen und höhere Kosten für Unternehmen und Bevölkerung einhergehen. Im Schnitt aller befragten Länder sind es sogar 72 Prozent. Vom „Green Deal for Europe“ hatten allerdings nur 42 Prozent der befragten EU-Bürger*innen etwas gehört.

Darüber hinaus sind 65 Prozent der Europäer*innen der Meinung, dass es zunächst die Aufgabe  jedes Einzelnen ist, gegen den Klimawandel zu kämpfen, Institutionen wie etwa nationale Regierungen (43 Prozent), Unternehmen (37 Prozent) oder die EU (36 Prozent) sehen nicht so viele Befragte in der primären Verantwortung.

Digitalisierung als Lösung gegen den Klimawandel

Inger Paus, Geschäftsführerin des Vodafone Institutes, sagt: “Es gibt keinen Zweifel mehr daran, dass das Thema Klimawandel in weiten Teilen der Gesellschaft angekommen ist. Und tatsächlich sind die meisten Menschen prinzipiell bereit, auch ganz individuell einen Beitrag zu leisten. Bemerkenswert: digitale Technologien werden in diesem Zusammenhang als Teil der Lösung, nicht als Teil des Problems wahrgenommen. Politik und Wirtschaft sind aufgerufen, diesen positiven Trend aufzunehmen.“

Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU) und Mitglied des Nachhaltigkeitsbeirats von Vodafone Deutschland: „Die Menschen erkennen, dass wir jetzt handeln müssen, um den Klimawandel zu bekämpfen. Die Digitalisierung bietet große Chancen für den Schutz von Ressourcen und Energie und schafft Raum für innovative Geschäftsideen. Doch Vorsicht: Der digitale Wandel ist kein Selbstläufer für den Planeten. Deswegen müssen wir gemeinsam daran arbeiten, dass die digitale Transformation in eine grüne Zukunft führt.“

Weitere Ergebnisse der Umfrage:

Der Großteil der Gesellschaft sieht digitale Technologien als Hilfe gegen den Klimawandel. (Foto: Bailey Kovac/Unsplash)

– Eine große Mehrheit (88 Prozent) der Deutschen berücksichtigt umweltverantwortliches Verhalten im Alltag, wenn es um Kaufentscheidungen geht.

– 72 Prozent der befragten EU-Bürger*innen geben an, dass sie ihr Smartphone über einen längeren Zeitraum nutzen und somit vermeiden, zu oft ein neues Smartphone zu kaufen (Deutschland: 71 Prozent).

– Darüber hinaus vermeiden 69 Prozent der EU-Bürger*innen den Gebrauch von Plastik, 60 Prozent kaufen lokale Produkte (z.B. Lebensmittel oder Kleidung).

Die Ergebnisse sind Teil der Reihe „Digitising Europe Pulse“. Dafür wurden 13.000 EU-Bürger*innen in 13 EU-Ländern online befragt. In den zuvor veröffentlichten Teilen wurde die Einstellung der Menschen zu den Auswirkungen von COVID-19 und der digitalen Agenda der EU untersucht.

Digitising Europe Pulse: Tackling Climate Change (PDF)