Maschinen werden immer intelligenter, und Algorithmen bestimmen schon jetzt unseren Alltag: Aber was bedeutet das für uns persönlich, für unser soziales Miteinander und unseren sozialen Zusammenhalt? Wie können wir die Interaktion zwischen Mensch und Maschine positiv gestalten?

Fragen, denen sich auch Telekommunikationsunternehmen wie Vodafone stellen muss. Denn Künstliche Intelligenz wird, so Vodafone-Deutschland-CEO Hannes Ametsreiter, eine entscheidende Rolle in der Gigabit-Gesellschaft spielen. „Die Debatte um Künstliche Intelligenz ist wichtig. Und wir müssen sie jetzt führen“, sagte er gleich zu Beginn der vom Vodafone Institut neu gestarteten Reihe „AI & I“ im Soho House in Berlin. Titel diesmal: „AI and Philosophy“. Hier diskutierten Professor Luciano Floridi (University of Oxford), Dr. Nuria Oliver (Director of Data Science Research, Vodafone Group) und Professor Alexander Görlach (Havard College) über Chancen, aber auch Herausforderungen der neuen Technologien.
Görlach verwies im Zusammenhang mit dem sich verändernden Arbeitsmarkt auf die Geschichte: „Wir sind uns vielleicht nicht bewusst, dass unsere Gesellschaften seit Anbeginn der Zeit auf Narrativen der Arbeit basieren. Deshalb müssen wir in eine neue Geschichte der Bestimmung für die Menschheit im Zeitalter der künstlichen Intelligenz eintauchen.“
KI kann ein großes Gut für die Welt sein
Floridi wies darauf hin, dass es bei Künstlicher Intelligenz und Digitalisierung vor allem darum geht, richtige Entscheidung zu treffen: „Wenn wir zum Beispiel einen Blick auf die Umwelt werfen – KI wird mit Sicherheit viel Energie verbrauchen, aber gleichzeitig können wir Modelle entwickeln, um Ressourcen viel nachhaltiger zu nutzen als wir es heute tun“.

Zudem sollten wir die Macht, die KI heute schon hat, nicht unterschätzen. „Die Künstliche Intelligenz trifft bereits Entscheidungen für uns“.
Lebenslanges Lernen ist Pflicht
Datenwissenschaftlerin Nuria Oliver betonte, dass die KI zwar nur eine weitere Stufe der Industrialisierung und Entwicklung der Arbeit für den Menschen bedeute, aber definitiv unsere Arbeitswelt verändern werde. Auch im Bezug auf ältere Menschen. „Das alte Modell, mit 65 in Rente zu gehen und dann für die nächsten Jahre nichts zu tun, ist völlig überholt.“ Eine aktive Partizipation aller Altersgruppen sei dringend notwendig.
Dennoch zieht Oliver ein positives Fazit: „Künstliche Intelligenz ändert schon jetzt die Sichtweise, wie wir in Zukunft über Arbeit und Technik denken – und ich denke, das ist prinzipiell eine gute Sache.“