5 Dinge, die Maschinen bereits besser können als Menschen

5 Dinge, die Maschinen bereits besser können als Menschen

Künstliche Intelligenz hat dramatische Auswirkungen auf eine Vielzahl von Berufsfeldern: Wir haben uns einige der beeindruckendsten Fälle der vergangenen Monate angeschaut.

Wie fliegende Autos oder Weltraumkolonien, sah die künstliche Intelligenz (KI) lange Zeit wie eine weitere extravagante Zukunftsvision der 60er-Jahre aus: großartig für Hollywood-Filme, aber weit davon entfernt, Realität zu werden. Vor allem wegen des rasanten Fortschrittes bei angewandten Technologien wie deep learning und den neuronalen Netzen hat sich diese Ansicht in den letzten Jahren dramatisch verändert.

Die Wirkung dieser Technologien wurde zwischen 2015 und 2017 von AlphaGo, einer KI der Google DeepMind Company und dem ersten Programm, das jemals einen menschlichen Spieler bei dem traditionellen chinesischen Brettspiel Go, das für seine hohe Komplexität bekannt ist, geschlagen hat, spektakulär demonstriert. Der Sieg von AlphaGo und seine Auswirkungen wurden zum Thema eines interessanten Dokumentarfilms und trugen immer wieder dazu bei, die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit auf die Folgen der jüngsten Automatisierungswelle zu lenken. Da das Bewusstsein für den möglichen Verlust von Arbeitsplätzen in Berufsfeldern wie Medizin, Recht oder Programmierung langsam zunimmt, haben wir uns fünf hoch spezialisierte Aktivitäten angeschaut, bei denen Maschinen bereits heute ihre menschliche Konkurrenz übertreffen.

1) Medizin: Forscher eines Krankenhauses in Oxford haben eine KI entwickelt, die mithilfe von Herz- und Lungenscans tödliche Krankheiten diagnostizieren kann. Während dies auch von menschlichen Ärzten routinemäßig gemacht wird, versprechen Computerprogramme deutlich bessere Untersuchungsergebnisse als die besten medizinischen Fachkräfte. Schätzungsweise stellen menschliche Ärzte bei mindestens jedem fünften Patienten eine falsche Diagnose. Frühere, individuellere Vorsorge und weniger unnötige Operationen könnten zu enormen Kosteneinsparungen führen.

2) Recht: LawGeex, ein auf KI-gesteuerte Vertragsprüfung spezialisiertes Start-up-Unternehmen, ließ seinen drei Jahre alten Algorithmus gegen 20 erfahrene menschliche Anwälte antreten. Die Ergebnisse zeigten die Überlegenheit der KI mit einer Genauigkeit von 94% (gegenüber 85% für die Anwälte) und einer durchschnittlichen Zeit von 26 Sekunden (gegenüber 92 Minuten für die menschliche Konkurrenz) deutlich auf.

3) Kunstauthentifizierung: Ein authentisches Meisterwerk von einer gut gemachten Fälschung zu unterscheiden, war schon immer eine Kunst für sich und sicherlich keine, mit der Maschinen umgehen können. Das könnte sich ändern, wie eine Studie der Rutgers University zeigt: Ein tiefes wiederkehrendes neuronales Netz (RNN) wurde mit Daten aus 300 Linienzeichnungen von Malern wie Picasso, Modigliani und Matisse gespeist und dann in 80.000 einzelne Striche zerlegt – die Ergebnisse, die bisher nur bei gut sichtbaren Pinselstrichen funktionierten, waren immer noch beeindruckend.

4) Programmierung: Anscheinend ist die KI auch unsere beste Wahl, wenn wir versuchen, eine andere KI zu entwerfen. Das haben zumindest vier Forscher von Google Brain herausgefunden, als sie versuchten, eine künstliche Intelligenz zu programmieren, die Objekte in Echtzeit genau identifizieren kann. Ihre Lösung war die Erstellung von AutoML, einem machine learning Modell, das unter Verwendung eines Ansatzes namens reinforcement learning zur Erstellung anderer machine learning Modelle entwickelt wurde. Die daraus resultierende KI übertraf alles, was von menschlichen Programmierern bisher entworfen wurde.

5) Lesen: Ein weiterer mutmaßlicher Meilenstein wurde im Januar dieses Jahres erreicht, als die Teams der Tech-Riesen Alibaba und Microsoft unabhängig voneinander Programme entwickelten, die in der Lage sind, Menschen im Stanford Question Answering Datase (SQuAD), einem standardisierten Leseverständnistest, der von Informatikern der Stanford University entwickelt wurde, zu schlagen. Doch wie dieser Artikel zeigt, waren die Schlagzeilen über die Lesefähigkeit der Maschinen nicht ganz korrekt. Es besteht also weiterhin Hoffnung für den Menschen – zumindest in diesem speziellen Bereich.

Ein authentisches Meisterwerk von einer gut gemachten Fälschung zu unterscheiden, war schon immer eine Kunst (Foto: Getty Images)