Digitalisierung: Ängste und Hoffnungen
Wenn junge Deutsche ein eigenes Unternehmen gründen wollen, dann steht Selbstverwirklichung an erster Stelle. Die Realisierung eigener Ideen (44 Prozent), der eigene Chef zu sein (38 Prozent) sowie bessere Verdienstmöglichkeiten (29 Prozent) sind die drei wichtigsten Gründe. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov im Auftrag des Vodafone Institutes. Gerade in Zeiten der Digitalisierung mit ihrer zeitlichen und räumlichen Unabhängigkeit ist die Gründung neuer Unternehmen eine logische Konsequenz.
Folgende drei Erklärungen liefern junge Deutsche dafür, kein eigenes Unternehmen gründen zu wollen: Es ist ihnen zu viel Arbeit (46 Prozent), sie sehen die Balance zwischen Arbeit und Privatleben in Gefahr (43 Prozent) oder fürchten, nicht genügend Arbeitserfahrung mitzubringen (40 Prozent).
Das Interesse an der Gründung eines eigenen Unternehmens oder der Mitarbeit in einem neu gegründeten Unternehmen ist in Italien und Spanien besonders hoch. Dieses Interesse besteht auch, wenn explizit nach der Gründung und Mitarbeit im digitalen Bereich gefragt wird. 35 Prozent (Italien) bzw. 32 Prozent (Spanien und Tschechische Republik) derjenigen, die sich für die Gründung eines Unternehmens interessieren, nannten die schwierige Arbeitsmarktsituation als einen wichtigen Grund. In Deutschland (18 Prozent), Großbritannien (24 Prozent) und den Niederlanden (20 Prozent) spielt dies eine geringere Rolle.
Junge Europäer fühlen sich sicher
Grundlegende digitale Fähigkeiten werden in der Zukunft eine noch größere Rolle auf dem Arbeitsmarkt spielen. Dieser Aussage stimmen alle jungen Europäer zu, insbesondere die Briten. Die Ansicht, dass zu diesen Fähigkeiten auch das Coding – also Programmieren – gehört, ist bei Italienern und Spaniern besonders stark verbreitet.
Wenn nach konkreten Fähigkeiten in der digitalen Wirtschaft gefragt wird, zeigt sich: Junge Europäer sehen für die Zukunft vor allem die heute bekannten Fähigkeiten – wie den Umgang mit E-Mail- oder Textverarbeitungsprogrammen – aber kaum Fähigkeiten auf dem Feld der Hardware als wichtig. Insbesondere Italiener und Spanier messen den komplexeren Fähigkeiten eine höhere Bedeutung zu als junge Erwachsene in den anderen Ländern. In den Kompetenzbereichen, die die Befragten als wichtig einstufen, fühlen sie sich sicher. Eine Ausnahme bildet das Thema Datensicherheit.