Wie Gründerinnen an mehr Geld kommen

Wie Gründerinnen an mehr Geld kommen

Um geschlechterspezifische Nachteile von Gründerinnen bei der Startkapitalsuche zu überbrücken, veranstaltete das Vodafone Institut eine hochkarätige Diskussionsrunde mit Investoren.

Gender Lens Investing Roundtable (Credit: Philipp Külker)

Zusammen mit PLAN W, einem Magazin der „Süddeutschen Zeitung“, veranstaltete das Vodafone Institut eine Roundtable-Diskussion mit dem Titel „Female Effect“ in der Factory Berlin. Ziel war es, Gründerinnen Zugang zu Startkapital zu verschaffen und gleichzeitig Investoren für das Thema der Geschlechterungleichheit zu sensibilisieren. Zur Diskussion des Konzeptes „Gender Lens Investing“  lud das Vodafone Institut hochkarätige Investoren ein, die erarbeiteten, welche Hürden Gründerinnen erleben und wie diese zu beseitigen sind. Der Begriff „Gender Lens Investing“ beschreibt die Investition in von Frauen gegründete Start-ups.

Einer Gruppe ausgewählter europäischer Investoren wurde gezeigt, wie eine „Gender Lens“ bei der Unternehmensprüfung von Start-ups angelegt werden kann. So belegen Studien, dass lediglich 17 Prozent aller Start-ups im Tech-Bereich mit mindestens einer Gründerin eine Risikoinvestition erhalten. Dabei ist die Kapitalrentabilität von Tech-Unternehmen, die Frauen in Führungspositionen haben, um 35 Prozent höher als von Unternehmen, die ausschließlich von Männern geführt werden. Besonders Europa hinkt beim Thema der geschlechtersensiblen Investitionen anderen Kontinenten hinterher.

Dupsy Abiola (Tech-Unternehmerin und Investorin) (Credit: Philipp Külker)
Hedda Pahlson-Moller (Business Angel)(Credit: Philipp Külker)

Hedda Pahlson-Moller, renomierter Business Angel and Leiterin des Workshops, sagte: „Beim Gender Lens Investing dreht sich nicht nur alles um Gründerinnen, sondern auch um Produkte und Dienstleistungen für Frauen und Mädchen.“  Zusätzliche betonte die britische Tech-Unternehmerin Dupsy Abiola die Wichtigkeit eines Diskurses zum Thema des Gender Lens Investing: „Es geht nicht nur darum, Frauen in Beiräte und Investitions-Boards zu kriegen, sondern darum, die Investitionsmentalität zu ändern.“

Die diskutierenden Investoren waren sich einig, dass die Zahl der Frauen in der Wirtschaft nicht wachsen werde, solange sich die Mentalität von Investoren nicht ändere. Veranstaltungen wie diese legen den Grundstein für einen längst überfälligen Diskurs zur Stärkung von Frauen in der Unternehmenswelt. Ein Papier, das die wichtigsten Themen und Fragen der Diskussionsrunde zusammenfasst und einen Überblick über die geschlechtersensible Unternehmensprüfung mit einer „Gender Lens“ bietet, wird in den nächsten Wochen veröffentlicht.